Bienenschwarm an Blaufichte - © Heike Nedo |
Am 26. April 2014 beobachteten wir den ersten Bienenschwarm in diesem Jahr. Noch nie sind meine Bienen so früh geschwärmt. Es ging gegen 11,30 Uhr los. Es ist die typische Zeit. Viele unserer Schwärme nutzen die Mittagshitze. Über meinen vier Völkern beginnt es gewaltig zu summen und plötzlich schwebt eine lebendige Wolke von Tausenden Bienen über den Beuten. Oft ist der Schwarm erst zu hören, dann sieht man ihn. Die Bienen sammeln sich und ziehen bei uns immer in die gleiche Richtung. Wo genau sie sich niederlassen ist verschieden. Schon oft musste ich in den Apfelbaum der Nachbarn steigen. Diesmal setzten sie sich direkt an den Stamm einer Blaufichte, gleich hinterm Grundstück. Damit war ich nicht glücklich. Wie soll ich zwischen den eng stehenden Ästen und direkt an den Stamm geschmiegt einen Schwarm einfangen?
Ein imkerfreundlicher Idealschwarm hängt sich an einen frei hängenden, nicht zu dicken, noch elastischen Ast eines Baumes, nicht zu hoch und so, dass gut Platz ist, um eine Kiste oder einfach einen Karton darunter zu halten. Zuerst werden die Bienen mit einem feinem Strahl Wasser feucht gemacht, damit sich die Schwarmtraube noch dichter zusammenzieht, und anschließend reicht ein kräftiger Schlag auf den Ast und die Bienentraube fällt durch die Erschütterung komplett in den Karton. Dann heißt es Klappe zu, kleines Einflugloch lassen, unter dem Baum stehenlassen und warten. Wenn die Königin im Karton ist, dann hat man den Schwarm. Die noch frei fliegenden Bienen folgen ihr in die neue Behausung. Zum Abend bereite ich dann eine Beute vor, stelle sie an ihren zukünftigen Platz und kippe den eingefangenen Schwarm einfach um. Wenn sich Bienen an ihrem Bau eingeflogen haben, kann man sie nicht mehr beliebig umstellen. Also bemühe ich mich immer, den Schwarm bis zum Abend dort zu haben, wo er zukünftig stehen soll. Die meisten meiner Schwärme habe ich mit einem einfachen Pappkarton eingefangen. Seit letztem Jahr nutze ich einen Schwarmeinfangkasten aus Holz. Er ist praktisch, zwar schwerer aber doch besser als die Kartons.
Nun saß dieser Schwarm direkt am Stamm der Fichte. Ich musste ihn also abfegen und dabei versuchen, mit dem Kasten direkt darunter an den Stamm zu gelangen, damit möglichst viele Bienen darin landen. Drei Versuche brauchte ich. Erst beim dritten Einfegen, hatte ich ein gutes Gefühl. Aber immer noch saßen viele Immen am Baum. Sie zogen sich immer wieder dort zusammen. Es war ein großer Schwarm. Inzwischen wurde es dunkel. Also stellte ich die vorbereitete Beute direkt neben den Baum, schüttete die Bienen aus dem Holzkasten hinein, fegte noch einmal ein Häufchen vom Stamm ab und überlies sie über Nacht ihrem Schicksal. Gleich am Morgen wurde die Beute umgestellt, es waren bereits viele Bienen darin. Sie kam neben meine anderen vier Völker. Der hölzerne Schwarmeinfangkasten war fast lehr und wieder saß an den Stamm geschmiegt noch eine Traube Bienen, so groß wie zwei kräftige Männerfäuste. Zu viele, um sie dort zulassen. Also kroch ich nochmal mit meinem Kasten an den Stamm und fegte diese Ausreißer ein. Ich stellte den Kasten unmittelbar vor die Beute, in der Hoffnung, auch die letzten Immen würden nun begreifen, wo sie hingehören. Es hat geklappt. Endlich! So ein Schwarm ist immer ein Ereignis. Und in diesem Jahr ist alles viel zu früh dran. Ein Schwarm im April ist selten. Damit hatte ich nicht gerechnet. Aus meinen vier Völkern sind nun jetzt im April bereits fünf geworden.
Ob das Einfangen der Bienen gelingt? - © Heike Nedo |
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