Mittwoch, 26. November 2014

Quitten - Anbau und Pflege im Garten

Reife Quitten am Baum - © H. Nedo

In Großmutters Garten wuchsen Quitten häufig, heute sind sie eher selten. Liegt es daran, dass die Früchte vor dem Essen gekocht werden müssen? Roh sind sie leider nicht essbar. Quittengelee oder Likör sind dafür um so leckerer. Die Bäume beziehungsweise Sträucher stellen an Boden und Standort keine Ansprüche. Sie verdienen eine Platz im Garten. Im Mai erscheinen ihre rosafarbenen Blüten, im Oktober gelb leuchtende Früchte.

Anbau und Pflege im Garten


Es gibt Quitten als Baum oder als Strauch. Beide Formen brauchen wenig Pflege. Lediglich in späteren Jahren müssen sie auslichten. Unterschieden wird zwischen Birnen- oder Apfelquitten, wobei die Form der Früchte dem Namen entspricht. Im Geschmack sollen Apfelquitten mehr Aroma haben, dafür sind Birnenquitten weicher. Bodenansprüche stellen die Pflanzen kaum. Nur Staunässe mögen sie wie viele andere Obstsorten nicht. Es kann ruhig sonnig und trocken sein. Blätter und später die Früchte sind mit einem Filzbelag überzogen. Er schützt vor dem Austrocknen. Natürlich schadet ein nährstoffreicher Boden nicht. Fehlt dieser, wächst die Quitte trotzdem, nur eben noch etwas langsamer als gewöhnlich. Mit etwas Kompost unter dem Baum oder Strauch helfen Sie den Pflanzen. Quitten wachsen von Natur aus sehr langsam und bleiben relativ klein. Trotzdem ist es wie bei allem Obst gut, durch Auslichten eine offene Krone zu erhalten. Schneiden Sie alle zwei Jahre nach dem Februar zurück. Licht und Luft müssen in die Krone. So haben Pilzkrankheiten schlechte Karten.

Tipps für Ernte und Verwendung der Früchte


Wie schon oben erwähnt, müssen Sie Quitten vor dem Verzehr kochen.  Geerntet wird im Oktober, je später, desto aromatischer sind die Früchte. Dunkle Stellen dürfen sich jedoch nicht bilden, sonst ist es zu spät. Auch sollten die Früchte vor dem Frost im Haus landen. Dafür halten sich Quitten, feucht und kühl im Keller gelagert, zwei bis drei Monate. Man muss also nicht die ganze Ernte auf einmal verarbeiten. 

Vor dem Kochen reiben Sie die filzige Hülle ab und schneiden die Früchte in Viertel oder auch kleiner. Sie können Mus oder Saft herstellen. Der Saft wird gerne als Grundlage für herrliches Gelee verwendet. Quittenbrot, aus Mus hergestellt, ist eine Delikatesse. Nehmen Sie dazu 1 1/2 Kilogramm Quitten. Kochen Sie diese kleingeschnitten mit 1/4 Liter Wasser und 100 Gramm Honig dick ein. Als Würze kommen Zitronenschale, Zimt und gehackte Mandeln zum Einsatz. Den Brei legen Sie anschließend dünn in eine Fettpfanne und stellen diese vier bis sechs Stunden bei 50 Grad in die Backröhre. Das Ergebnis ist kein Brot sondern süßes Quittenkonfekt, das in Würfel geschnitten eine ganz besondere Nascherei ist. Neben diesem sind verschiedene Rezepte bekannt. Es soll sogar ohne langes Trocknen im Ofen gehen, wenn man die Schicht ganz dünn auf dem Blech verteilt und an einem warmen Ort aufstellt. Dann muss die dünne, schon angetrocknete Masse einmal umgedreht werden. So trocknet das Quittenbrot von beiden Seiten.


Eine Quitte im Garten zu haben lohnt sich also, auch wenn die Früchte nicht gleich vom Baum in den Mund wandern können.

Interessante Quittenrezepte hat eine Bekannte aus Portugal auf Pagewizz veröffentlicht: Quittengelee, -konfekt oder -kuchen kommen vor, auch gebratene Quitten. Oder kennen Sie Quittencrumble mit Äpfeln?

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