Kapuzinerkresse |
Egal,
ob rankend am Zaun, als Bodendecker unter einem Baum oder im Kübel auf Terrasse und Balkon, die Kapuzinerkresse
(Tropaeolum majus) ist ein unkompliziertes und dankbares Gewächs. Orange- oder
rotfarbig leuchten die Blüten den ganzen Sommer zwischen würzigen, kreisrunden
Blättern. Aber auch rosa-, lachsfarbene und sogar hellgelbe Züchtungen sind
bekannt.
Farbenfrohes
Heilkraut
Die
Blüten sehen nicht nur schön aus, sondern bereichern auch unsere Küchen und
Apotheken. Die ganze Pflanze kann verzehrt werden. Ihr Name verrät bereits
etwas über den Geschmack. Er ist wie bei der Küchenkresse herzhaft scharf.
Senföle sind dafür verantwortlich. Kapuzinerkresse enthält zusätzlich viel
Vitamin C und B sowie Mineralien wie Kalium, Magnesium und Eisen. In der
Naturheilkunde spielen die Pflanzen daher schon lange eine Rolle. Sie hemmen
Bakterien, Pilze und Viren im Körper, stärken das Immunsystem, schützten die
Atmungs- und Harnwegsorgane vor Infektionen und fördern die Durchblutung. Wegen
ihrer gesundheitsfördernden Wirkung wurde die Kapuzinerkresse zur Arzneipflanze
des Jahres 2013 gekürt. Inzwischen ist in mehrfachen Untersuchungen bestätigt,
dass Kapuzinerkresse in Kombination mit Meerrettich wie ein natürliches Antibiotikum
wirkt. Nasennebenhöhlenentzündungen und Infekte der Atem- und Harnwege können
so ohne Einsatz von Antibiotika behandelt werden. Dennoch sollten Sie nicht auf
den Rat eines Arztes verzichten.
Südamerikanischer
Neophyt
Die
Heimat der Kapuzinerkresse sind die Berge Perus und Boliviens. Verbreitet ist
die Pflanze aber auch in weiteren Regionen Südamerikas. Mit der Entdeckung des
Kontinentes gelangten die ersten Samen in der zweiten Hälfte des 16.
Jahrhunderts nach Europa. Schon damals war bekannt, dass sie in der Medizin der
Inka als Schmerzmittel und bei Hautleiden von Bedeutung war. In Europa galt
Kapuzinerkresse ab dem 18. Jahrhundert als Mittel gegen Skorbut.
Verwenden
können Sie ganze oder gehackte Blätter in Salaten, aufs Brot oder zur
Dekoration die bunten Blüten. Große Blätter lassen sich sogar füllen. Aus den
grünen, noch unreifen Samen wird sauer eingelegt ein preiswerter Kapernersatz.
Da die Blüten im Geschmack wesentlich milder sind als die Blätter, können diese
auch für Süßspeisen verwendet werden.
Kapuzinerkresse
im Garten
Der
Anbau im Garten ist denkbar einfach. Die Samen werden im Mai direkt an Ort und
Stelle in den Boden gelegt. Dort entwickeln sich die einjährigen Pflanzen am
besten in der vollen Sonne, vertragen aber auch etwas Schatten. Der Boden
sollte nicht zu viele Nährstoffe enthalten, sonst erhalten Sie übermäßig viel
Blätter und wenige Blüten. Wenn sich dann wieder Samen bilden, können Sie diese
für die Aussaat im nächsten Jahr aufheben. Wer mit seiner Kapuzinerkresse
besonders zeitig Blüten im Garten haben möchte, kann auch ab Ende März auf der
Fensterbank einige Pflanzen vorziehen. Setzen Sie nicht mehr als zwei bis drei
Körner in einen Topf. Dann sparen Sie das Pikieren, denn das Umpflanzen mögen
die Pflanzen nicht. Für ein leichteres Keimen werden die Samen eine Nacht zuvor
in Wasser eingeweicht. Im Beet empfiehlt sich ein Abstand von 30 Zentimetern
zwischen den starkwüchsigen Pflanzen. Gerade im Biogarten erfüllt
Kapuzinerkresse zwischen Gemüse gepflanzt die Rolle als Fangpflanze für Läuse.
Blattläuse können der Kresse nicht widerstehen. Sie wandern auf diese und
verschonen das Gemüse im Beet. Deshalb wird Kapuzinerkresse auch gerne als
Unterpflanzung auf Baumscheiben verwendet.
Beliebte
Zuchtformen
- Saatgutmischung "Alaska Mischung": Leuchtendes Orange und Gelb der Blüten sowie panaschiertest Laub
- Saatgutmischung "Summer Carousel": Enthält unter anderem die gefüllte, rosarote Sorte "Jewel Cherry Rose" sowie eine gelbblühende Züchtung
- Sorte " Alaska Salmon Orange": hell gefleckte Blätter, niedrige Pflanze, lachsfarbene Blüten
- Sorte "Empress of India": 30 Zentimeter hoch, große, dunkelrote Blüten
- Sorte "Strowberries & Cream": zweifarbige Blüten, mit orangefarbenen Tupfen auf zartem Hellgelb
- Sorte "Ice Age": hellgelbe Blüten, ähnelt der Züchtung "Milkmaid"
- Sorte "Double Delight Apricot": buschig wachsend, apricotfarben
- "Whirlybird Orange": zwergig und buschig wachsende Sorte für kleine Hügel im Beet, frische orangefarbene, halbgefüllte Blüten
Im
Volksmund hat die Blume verschiedene Namen. Sie heißt mal Gelbes Vögerl,
Kapuzinerli oder Salatblume. Der deutsche Name Kapuzinerkresse stammt von der
Ähnlichkeit der Blütenform mit der Kapuze der Mönchskutten.
Kapuzinerkresse als Läusefang auf einer Baumscheibe |
Quellen für den Artikel:
- Buch 1001 Gartenpflanzen - Parragon-Verlag
- Zeitschrift Mein schöner Landgarten 2/2013
- Webseite des NABU - Natur des Jahres
- Webseite heilkräuter.de
- Webseite mein-schoener-garten.de - Gartenwiki
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