Montag, 28. April 2014

Bauernweisheiten zum Wetter - Mai

Fleißige Biene im Apfelbaum - © Heike Nedo


Über den Wonnemonat Mai gibt es viele Bauernregeln. Am bekanntesten ist wohl die, dass man bis zu den Einheiligen immer noch mit Nachtfrost rechnen muss. Das bedeutet für den Gärtner, mit dem Pflanzen von empfindlichen Arten noch zu warten, oder immer einen Frostschutz bereit zu haben und regelmäßig das Wetter zu beobachten. Manchmal reicht eine einzige kalte Nacht, um zarten Pflänzchen oder den frischen Austrieb von überwinterten Kübelpflanzen zu vernichten. 


  • Viel Regen im Mai, wenig Regen im September.
  • Ist der Mai kühl und nass, füllt er des Bauern Scheune und Fass.
  • Im Mai ein warmer Regen, bedeutet Früchtesegen.
  • Ist’s im Mai recht kalt und nass, haben die Maikäfer wenig Spaß.
  • Bis zu des Maien Mitte, hat der Frost noch eine Hütte.
  • Vor Nachtfrost bis du sicher nicht, bevor Sophie vorüber ist. (15. Mai = kalte Sophie)
  • Wenn’s Wetter gut ist am ersten Mai, gibt es viel und gutes Heu.
  • Windet’s am ersten Mai, dann das ganze Jahr.
  • Blüht im Mai die Eiche vor der Esche, gibt’s noch eine große Wäsche.
  • Die erste Liebe und der Mai, gehen selten ohne Frost vorbei.
  • Der Mai, zum Wonnemonat erkoren, hat den Reif noch hinter den Ohren.
  • Ein kalter Mai tötet das Ungeziefer und verspricht eine gute Ernte.
  • Mairegen bringt Segen, da wächst jedes Kind, da wachsen die Blätter und Blumen geschwind.
  • Der Mai bringt Blumen dem Gesichte, aber dem Magen keine Früchte.
  • Grünen die Eichen vor dem Mai, zeigt’s, dass der Sommer fruchtbar sei.
  • Regnet es am Himmelfahrtstag, der Weinbauer klagen mag.
  • Wenn sich naht St. Stanislaus (7. Mai), rollen die Kartoffeln raus.
  • Wenn Tränen weint der Stanislaus, werden blanke Heller draus.

Erster Bienenschwarm im April

Bienenschwarm an Blaufichte - © Heike Nedo

Am 26. April 2014 beobachteten wir den ersten Bienenschwarm in diesem Jahr. Noch nie sind meine Bienen so früh geschwärmt. Es ging gegen 11,30 Uhr los. Es ist die typische Zeit. Viele unserer Schwärme nutzen die Mittagshitze. Über meinen vier Völkern beginnt es gewaltig zu summen und plötzlich schwebt eine lebendige Wolke von Tausenden Bienen über den Beuten. Oft ist der Schwarm erst zu hören, dann sieht man ihn. Die Bienen sammeln sich und ziehen bei uns immer in die gleiche Richtung. Wo genau sie sich niederlassen ist verschieden. Schon oft musste ich in den Apfelbaum der Nachbarn steigen. Diesmal setzten sie sich direkt an den Stamm einer Blaufichte, gleich hinterm Grundstück. Damit war ich nicht glücklich. Wie soll ich zwischen den eng stehenden Ästen und direkt an den Stamm geschmiegt einen Schwarm einfangen?

Ein imkerfreundlicher Idealschwarm hängt sich an einen frei hängenden, nicht zu dicken, noch elastischen Ast eines Baumes, nicht zu hoch und so, dass gut Platz ist, um eine Kiste oder einfach einen Karton darunter zu halten. Zuerst werden die Bienen mit einem feinem Strahl Wasser feucht gemacht, damit sich die Schwarmtraube noch dichter zusammenzieht, und anschließend reicht ein kräftiger Schlag auf den Ast und die Bienentraube fällt durch die Erschütterung komplett in den Karton. Dann heißt es Klappe zu, kleines Einflugloch lassen, unter dem Baum stehenlassen und warten. Wenn die Königin im Karton ist, dann hat man den Schwarm. Die noch frei fliegenden Bienen folgen ihr in die neue Behausung. Zum Abend bereite ich dann eine Beute vor, stelle sie an ihren zukünftigen Platz und kippe den eingefangenen Schwarm einfach um. Wenn sich Bienen an ihrem Bau eingeflogen haben, kann man sie nicht mehr beliebig umstellen. Also bemühe ich mich immer, den Schwarm bis zum Abend dort zu haben, wo er zukünftig stehen soll. Die meisten meiner Schwärme habe ich mit einem einfachen Pappkarton eingefangen. Seit letztem Jahr nutze ich einen Schwarmeinfangkasten aus Holz. Er ist praktisch, zwar schwerer aber doch besser als die Kartons.

Nun saß dieser Schwarm direkt am Stamm der Fichte. Ich musste ihn also abfegen und dabei versuchen, mit dem Kasten direkt darunter an den Stamm zu gelangen, damit möglichst viele Bienen darin landen. Drei Versuche brauchte ich. Erst beim dritten Einfegen, hatte ich ein gutes Gefühl. Aber immer noch saßen viele Immen am Baum. Sie zogen sich immer wieder dort zusammen. Es war ein großer Schwarm. Inzwischen wurde es dunkel. Also stellte ich die vorbereitete Beute direkt neben den Baum, schüttete die Bienen aus dem Holzkasten hinein, fegte noch einmal ein Häufchen vom Stamm ab und überlies sie über Nacht ihrem Schicksal. Gleich am Morgen wurde die Beute umgestellt, es waren bereits viele Bienen darin. Sie kam neben meine anderen vier Völker. Der hölzerne Schwarmeinfangkasten war fast lehr und wieder saß an den Stamm geschmiegt noch eine Traube Bienen, so groß wie zwei kräftige Männerfäuste. Zu viele, um sie dort zulassen. Also kroch ich nochmal mit meinem Kasten an den Stamm und fegte diese Ausreißer ein. Ich stellte den Kasten unmittelbar vor die Beute, in der Hoffnung, auch die letzten Immen würden nun begreifen, wo sie hingehören. Es hat geklappt. Endlich! So ein Schwarm ist immer ein Ereignis. Und in diesem Jahr ist alles viel zu früh dran. Ein Schwarm im April ist selten. Damit hatte ich nicht gerechnet. Aus meinen vier Völkern sind nun jetzt im April bereits fünf geworden.


Ob das Einfangen der Bienen gelingt? - © Heike Nedo

Samstag, 26. April 2014

Gundermann - früher eine Würzpflanze

Gundermann im Gras © Heike Nedo

... und zwischen Stiefmütterchen © Nedo

Der kleine Gundermann (Glechoma hederacea) gehört zu den Lippenblütengewächsen, ist weit verbreitet, und wird daher oft als Unkraut verachtet. Bei genauem Hinschauen erkennt man aber, dass die Blütentrichter sehr hübsch sind und das strahlende Blau in Kombination mit seinen runden Blättern und anderen Blüten gut zur Geltung kommt. Hätte er nicht die Angewohnheit, sich über Ausläufer und viele Seitensprosse schnell zu vermehren, könnte man die kleine Pflanze lieben. Ich mag sie auch, so wie alle Hummeln, die gerne aus dem Kelch der Blüten Nektar saugen. Trotzdem geht es mir mit ihr so wie mit der Taubnessel. Auch sie vermehrt sich in meinem Garten gewaltig. Meine Bienen und zahlreiche andere Insekten genießen den Blütensegen. In meinen Gemüsebeeten mag ich dennoch nicht zu viel der Wildpflanzen haben. Als Unkraut möchte ich sie nicht bezeichnen, sie zu den Zier- oder Nutzpflanzen zu zählen, passt jedoch auch nicht ganz.

Früher wurde Gundermann, oder die Gundelrebe, ein weiterer Name der Art, allerdings als Gewürzpflanze verwendet. Sie ist auch unter Namen wie Gundelkraut, Erd-Efeu oder Efeu-Gundermann bekannt. Ihr aromatischer Geschmack soll an Harz, Minze und Lakritze erinnern.Im zeitigen Frühjahr wurde daraus Gemüse gekocht. Auch zum Gründonnerstag (Donnerstag vor Karfreitag) gehörte ein Gundermanngericht. Da die Pflanze Bitterstoffe enthält, konservierten die Menschen mit ihr Bier, noch bevor Hopfen aktuell wurde. Interessant ist ihr früherer Name Soldatenpetersilie, was auf deren Verwendung hinweist. Auch in der Naturheilkunde wurde die Gundelrebe gerne eingesetzt. Hildegard von Bingen verwendete das Kraut, um Ohren- und Kopfschmerzen zu lindern. Desweiteren gilt es als harn- und schweißtreibendes Mittel. Die Chinesen behandeln mit Gundermann auch Lungenkrankheiten. Im Garten extra angebaut wurde die Pflanze trotz der vielseitigen Verwendung selten. Man sammelte sie auf feuchten, fruchtbaren Böden, wo sie oft an Wiesenrändern, Waldsäumen oder unter Hecken wächst. Wenn der Gundermann doch gewollt im Garten Einzug hält, wird sie als Bodendecker genutzt. Es gibt auch eine weißblühende Art.


Für viele Säugetiere, besonders für Pferde ist Gundermann giftig. Leider kommen auch Vergiftungen bei anderen Nutztieren und Nagetieren vor. Wer seinen Hauskaninchen im Garten ein Freigehege baut, sollte also auf die kleine Pflanze achten. Vergiftungen beim Menschen wurden noch nicht beobachtet.

Bei Insekten ist die Gundelrebe als Futterpflanze dagegen sehr beliebt. Nicht nur Hummeln, sondern auch viele Schmetterlinge (21 Arten laut Wikipedia) und andere Kleintiere laben sich an dem Kraut. Gundermann ist eben kein Unkraut, sondern nur eine sich leicht vermehrende Wildpflanze, die vor Rasen, Blumen- und Gemüsebeeten nicht Halt macht.

Genaue Beschreibung von Gundermann:

  • Vorkommen in fast ganz Europa bis zu 1600 Meter hoch
  • Lippenblüter
  • 5 bis 25 Zentimeter hoch, ausdauernd, niederliegende Stengel bis 60 Zentimeter lang
  • Stengel vierkantig, behaart, wurzelns
  • blühende Triebe aufrecht und ohne Verzweigung
  • gegenständige Blätter gestielt, nierenförmig bis herzförmig, rund-gekerbt
  • Blüten blau bis violett gefleckt, auch weiße Varianten
  • Blütezeit - März bis Mai
  • zwei bis vier Blüten in den Achseln der Blätter
  • Kelch fünfjährig, Krone 2 bis 4-mal so lang wie der Kelch, 
  • tief ausgerandete Oberlippe, dreimalige Unterlippe
  • 4 Staubblätter


Wirksame Teile als Heilkraut:

frische oder getrocknete Pflanze, Saft, Blätter (vor Beginn der Blüte)
rasch trocknen und dabei gut belüften
es wirken ätherische Öle, Gerb- und Bitterstoffe, Harz, Kalium
gegen Bronchialerkrankungen, harntreibend
tonisch, wundheilend
Anwendung innerlich und äußerlich

Wundermann ist Bestandteil eines Heiltees, dem Schweizer Tee, der gerne als Stärkungsmittel eingesetzt wird.

Die Gundelrebe im Volksglauben

Die kleine Pflanze ist eine alte Zauberpflanze der Germanen, mit der man hoffte, Hexen zu erkennen. Dazu flocht man Kränze, die in der Walpurgisnacht um den Kopf gelegt wurden. Die Menschen gaben ihn ihren Tieren, da er kräftigend wirkte. Kühe bekamen Gundermann in der ersten Mainacht mit Salz ins Futter, damit sie viel Milch gaben. Und damit eine Henne kräftige Küken großzog, erhielt sie frische Gundelrebe. Es heißt, das Gewächs treibt Gifte aus und gehörte so auch in den Schnupftabak.




Das Bild stammt aus dem Buch von Prof. Dr. Otto Wilhelm Thomé ''Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz'' 1885, Gera - Danke an Wikipedia!

Gewöhnliche Küchenschelle ist eine giftige Schönheit

Gewöhnliche Kuhschelle (Pulsatilla vulgäres) - © Heike Nedo

Im Verhältnis zur kleinen Pflanze sind die violetten Blüten der Gewöhnlichen Küchenschelle (Pulsatilla vulgaris) erstaunlich groß. Noch dazu leuchten aus ihrem Inneren kräftig gelbe Staubblätter, die auch gerne von Bienen und Hummeln angeflogen werden. Über dem silbrig behaarten, sonst hellgrünen Laubblättern sehen die Blüten wunderschön aus.

Im letzten Jahr kaufte ich mir eine solche Pflanze und in diesem Frühling hat sie mich nicht enttäuscht. Der sandige, mit Nährstoffen nicht verwöhnte Brandenburger Boden scheint ihr zu gefallen. Auch jetzt nach der Blüte wirkt das fein gefiederte Laub zart und sehenswert. Da ich nicht wollte, dass die Pflanze Kraft für die Samenbildung aufbringt, habe ich die verblühten Blüten abgeschnitten. Laut Literatur hätte ich sie stehenlassen sollen, denn die fedrigen Samenstände sollen bis zu 40 Zentimeter hoch außerordentlich schön aussehen. Es heißt, sie ist eine der schönsten Stauden für den alpinen oder Steingarten. Bei mir wächst die Pulsatilla einfach neben den Erdbeeren zwischen einigen Kräutern im Beet. 


Die Pflanze wird nicht höher als 20 Zentimeter, ist mehrjährig und liebt einen durchlässigen, mageren Boden. Sie braucht einen sonnigen Platz, muss aber nicht extra geschützt stehen. Nur mit kräftig wachsenden Nachbarspflanzen kommt die Küchenschelle nicht zurecht. Sie verdrängen die zarte Pflanze schnell, obwohl Pulsatilla eine kräftige Wurzel ausbildet. Diese reicht bis zu einem Meter tief in die Erde.

Die Gewöhnliche Küchenschelle gehört zu den Hahnenfußgewächsen und ist sehr giftig. Wer empfindlich reagiert, bekommt schon allein durch die Berührung der Pflanze Pusteln auf der Haut. Im getrockneten Zustand ist sie nicht so giftig, aber dennoch mit großer Vorsicht zu betrachten. Als Heilpflanze wird die giftige Schöne nicht eingesetzt, in der Homöopathie dagegen häufig. 


In freier Natur war die Gemeine Kuhschelle, wie sie auch genannt wird, einmal häufig. Sie liebte einen Platz im Magerrasen, bevorzugt in südlicher Hanglage oder siedelte sich in lichten Kiefernwäldern an. Heute ist die Staude in ganz Deutschland sehr selten, in manchen Regionen fehlt sie ganz. Daher ist die Küchenschelle geschützt und darf weder geglückt noch ausgegraben werden. Das ist auch nicht nötig, denn wer die Pflanze in seinen Garten holen möchte, kann sie in Gärtnereien vor Ort oder auch über das Internet kaufen. Angeboten werden neben den violetten Varianten inzwischen auch weiße und rote Züchtungen. Im Handel wird sie teilweise als Pelzanemone bezeichnet. Im Volksmund hat sie auch Namen wie Wolfspfote, Bocksbart oder Osterblume. Diese und zahlreiche weitere Namen werden meistens nur regional verwendet. Die Vielzahl der Namen verrät aber, dass die Pflanze einmal häufig war und im Volk Beachtung fand.

Freitag, 25. April 2014

Schachbrettblume - grazile Eleganz im Frühling

Schachblume oder Kiebitzei - © Heike Nedo

Seit einigen Jahren blüht in meinem Garten eine Schachbrettblume (Fritillaria meleagris). Sie wird auch einfach Schachblume genannt, oder Kibitzei und gehört in die Familie der Liliengewächse. Ihre großen Schwestern, die Kaiserkronen (Fritillaria imperiales) sind zwar wesentlich auffälliger, dafür wirkt das kleine Kibitzei elegant und grazil.

Den Namen verdank der Frühlingsblüher seiner gemusterten Blüte. Sie erscheint im April oder Mai, je nach Witterung auf einem bis zu 40 Zentimeter langem Stiel, der oft nur eine Blüte trägt. Diese sitzt nickend als Glocke mit kariertem Muster, meistens violettfarben über lanzettförmigen Blättern.Die Schachbrettblume mag es halbschattig, kühl und bevorzugt einen fruchtbaren, feuchten Boden. Die Zwiebeln werden im Spätsommer in die Erde gebracht. Sie sollen nicht lange liegen, sonst treiben sie nicht mehr aus. In den August fällt die Ruhezeit der Zwiebeln, dann ist es an der Zeit, sie in die Erde zu setzen. Alle Frittilarien brauchen lange, um einzuwurzeln. Zu spätes Pflanzen birgt also immer ein Risiko. Setzen Sie die kleinen Zwiebeln der Schachblume etwa acht Zentimeter tief ein. Vermehrt kann über Brutzwiebeln werden, die nach dem Abnehmen auch wieder sofort in den Boden kommen. Beim Umgang mit der Pflanze ist Vorsicht geboten, denn alle Pflanzenteile sind giftig.


Neben den beiden genannten Arten gibt es weitere interessante Fritillarien: 
  •  Fritillaria michailovskyi - dunkle Schönheit, viol ettbraune Blüten mit gelben Rand, 10 bis 20 Zentimeter hoch für einen trockenen, durchlässigen Boden, auch für Steingärten
  • Fritillaria pallidiflora - blassgelb, 30 bis 40 Zentimeter hoch, sonniger Standort, humoder, durchlässiger Boden
  • Fritillaria persica - Persische Schachblume - vermutlich außergewöhnlichste Art der Gattung, 1 bis 1,5 Meter hoch, an einem Stängel hängen bis zu 30 braun-purpurrote Blüten, sie liebt Wärme und kommt als Gebirgspflanze auch mit Trockenheit zurecht, im Winter ist etwas Frostschutz ratsam
  • Fritillaria raddeana - wirkt wie die Miniausgabe einer Kraiserkrone, 60 bis 70 Zentimeter hoch, weiße Blüte oder fahlgelb, Pflege wie die Kaiserkrone 

Einfaches Hühnchen aus Stoff nähen

Hühnerhaltung ist in und noch dazu ganz einfach. Diese Hühnchen werden einfach ins Fenster gehängt (oder anderswo) und sorgen dort für Abwechslung. Ich habe nach der Anleitung im Video eine Hühnerfamilie nachgenäht, also Hahn, Henne und drei Küken. Ich finde, sie sind gut gelungen. Mehr Fotos auf Dawanda.




Und hier das YouTube-Video als Anleitung. Danke für die Idee!


Pferdewissen für Anfänger - über die Farben der Tiere

Sicher sind Bezeichnungen für Pferde wie Fuchs oder Rappe, Stute, Hengst oder Wallach allgemein bekannt. Dennoch sind diese Begriffe im Alltag selten verwendete Worte und so wollte ich die, mit denen die Farben der Pferde beschrieben werden, einmal zusammenfassen.

Habe auf Pagewizz also etwas über die Farben bei Pferden geschrieben.

Ein Hengst ist ein zeugungsfähiges, männlich Pferd, ein Wallach ein kastriertes Tier. Es ist also wie beim Bullen und Ochsen, einmal zeugungsfähig und einmal kastriert. Die Stute ist das weiblich Tier, Fohlen sind die jungen Pferde. Diese Begriffe haben also nichts mit den Farben zu tun, solche wie Falbe, Rappe, Brauner oder Schimmel schon. Wissen Sie, worin sich ein Brauner und ein Fuchs unterscheiden?



Reitparade - © Heike Nedo

Donnerstag, 24. April 2014

Bitterwurz für trockenen Standort

Bitterwurz oder Porzellanröschen - © Heike Nedo

Ich habe mir keinen Steingarten angelegt, gärtnere aber auf sandigem, trockenen Boden und pflanze daher gerne Arten, die schon anhand ihrer fleischigen Blätter als trockenheitsverträglich  zu erkennen sind. Vor kurzem stieß ich in einer kleinen Gärtnerei auf eine Bitterwurz. Zuvor kannte ich die Pflanze nicht. Nun darf sie bei mir wachsen und ich hoffe, sie bleibt mir treu. 

Ich vermute, es ist eine Gewöhnliche Bitterwurz (Lewisia cotyledon). Zur Gattung Bitterwurz (Lewisia) gehören 17 Arten, die ausschließlich im Norden Amerikas und dort im Gebirge zu finden sind. Sie sind frosthart, mehrjährig und bilden eine Pfahlwurzel oder eine knollige Wurzel. Typisch sind fleischige Blätter, die eine Rosette bilden, bei manchen Arten aber auch um einen Stiel angeordnet sind. 

Meine Pflanze hat eine Pfahlwurzel, eine kräftige Blattrosette und aus dieser wachsen mehrere traubige Blütenstände hervor. Die rosa Blüten sind ein hübscher Blickfang und haben mich zum Kauf verführt. Die Pflanze ist auch als Porzellanröschen bekannt. Dieser Name passt meiner Meinung nach besser als Bitterwurz. Laut Auskunft der Gärtnerin werden sich seitlich Tochterrosetten bilden. Sie soll aber auch durch Blattstecklinge zu vermehren sein. Die Gärtnerin empfahl mir, im Winter für etwas Schutz zu sorgen. Allerdings verträgt eine Bitterwurz keine Staunässe. Sie ist zwar nicht ganz so sukkulent wie unsere Hauswurzarten, muss aber auch so wie diese zwischen den Wassergaben gut abtrocknen können. Der Winterschutz darf also nicht dazu führen, dass die Pflanze durch Nässe beginnt zu faulen. Der Boden sollte mineralisch sein, kalkarm und auf keinen Fall ständig feucht.

Ich habe im Internet gesehen, dass einige Pflanzenfreunde ihre Bitterwurz in Töpfen pflegen. Bei mir kam sie einfach in den märkischen Sand, dorthin, wo erst einmal alles hinkommt, was ich genauer beobachten möchte. Es gibt wie bei allen Zierpflanzen verschiedene Züchtungen. Die Blüte ist also nicht immer rosa. Die Farben Rot, Orange und Weiß sind ebenso möglich. Ich werde sehen, wie sich der Neuankömmling in meinem Garten entwickelt und später darüber berichten.


Zuletzt: im Volksmund wird auch der Gelbe Enzian (Gentiana lutea), eine Alpengebirgspflanze, als Bitterwurz bezeichnet. Wie der Name verrät, wird die bittere Wurzel als Hilfe bei Verdauungsbeschwerden verwendet. Auch diese Pflanze kann gut im eigenen Garten wachsen. In der freien Natur steht sie unter Naturschutz, ist aber nicht selten zu finden. Im Garten liebt diese Bitterwurz einen kalkhaltigen, gut durchlässigen Boden. Die Wurzel wird besonders kräftig in einem tiefgründigen, lockeren Untergrund. Gelber Enzian ist nur etwas für geduldige Gärtner. Wer eine kleine Pflanze kauft, muss eventuell bis zu zehn Jahren warten, um die erste Blüte zu erleben. Dafür kann die Pflanze aber auch bis zu 60 Jahre alt werden. (Quelle: heilkräuter.de)



Neben der Bitterwurz sind auch Mahonie und Lungenkraut schöne Frühjahrsblüher, ebenso die Gewöhnliche Küchenschelle (Artikel hier im Blog). 

Auf Pagewizz habe ich weitere Artikel zum Thema Garten veröffentlicht, so wie diesen über Traubenhyazinthen

Montag, 21. April 2014

Sports bei Pflanzen - was ist das?

Es gibt Mutationen an Pflanzen, die sich nicht nur in den Erbanlagen bilden, sondern auch an einzelnen Trieben einer ausgewachsenen Pflanze. So bilden Apfelbäume manchmal Sprosse, die sich deutlich von der Mutterpflanze unterscheiden. Auch bei der beliebten Zierpflanze Hosta ist die Bildung von Sports häufig zu beobachten. Wenn der Gärtner diese weiter vermehrt, erhält er eventuell eine neue Sorte. 

Aus der Apfelsorte Cripps Pink entstanden durch Pfropfen solcher durch somatische Mutation veränderten Triebe neue Sorten. Sie zeichnen sich meistens durch eine kräftigere Färbung der Schale aus oder durch eine kürzere Reifezeit der Früchte als beim Mutterbaum.

Bei der genetisch recht instabilen Hosta können sich an einer Pflanze Triebe bilden, die eine völlig andere Panaschierung als die Mutterpflanze haben. Dies ist dann ein Sport. Wenn er Wurzeln gebildet hat, lässt sich daraus eventuell eine neue Hosta-Sorte bilden. Laut Wikipedia sollen 40 Prozent der neuen Hosta-Sorten aus solchen Sports entstanden sein. 


Sports an Pflanzen sind also durch Mutation veränderte Triebe an Mutterpflanzen, die der Gärtner weiter kultiviert, vermehrt und als Grundlage für neue Sorten selektiert. 

Samstag, 19. April 2014

Osterspaziergang von Goethe



Blüten einer Magnolie vor gelber Forsythie - © Heike Nedo

Ich wünsche allen Lesern ein frohes Osterfest!



Johann Wolfgang von Goethe
Osterspaziergang

Vom Eise befreit sind Strom und Bäche,
Durch des Frühlings holden, belebenden Blick,
Im Tale grünet Hoffnungs-Glück;
Der alte Winter, in seiner Schwäche,
Zog sich in rauhe Berge zurück.

Von dorther sendet er, fliehend, nur
Ohnmächtige Schauer körnigen Eises
In Streifen über die grünende Flur;
Aber die Sonne duldet kein Weisses,
Überall regt sich Bildung und Streben,
Alles will sie mit Farben beleben;
Doch an Blumen fehlts im Revier,
Sie nimmt geputzte Menschen dafür.

Kehre dich um, von diesen Höhen
Nach der Stadt zurück zu sehen.
Aus dem hohlen finstern Tor
Dring ein buntes Gewimmel hervor.
Jeder sonnt sich heute so gern.
Sie feiern die Auferstehung des Herrn,
Denn sie sind selber auferstanden,
Aus niedriger Häuser dumpfen Gemächern,
Aus Handwerks- und Gewerbes Banden,
Aus dem Druck von Giebeln und Dächern,
Aus Strassen quetschender Enge,
Aus der Kirchen ehrwürdiger Nacht
Sind sie alle ans Licht gebracht.

Sieh nur sieh! wie behend sich die Menge
Durch die Gärten und Felder zerschlägt,
Wie der Fluss, in Breit' und Länge,
So manchen lustigen Nachen bewegt,
Und, bis zum Sinken überladen
Entfernt sich dieser letzte Kahn.
Selbst von des Berges fernen Pfaden
Blinken uns farbige Kleider an.

Ich höre schon des Dorfs Getümmel,
Hier ist des Volkes wahrer Himmel,
Zufrieden jauchzet gross und klein:
Hier bin ich Mensch, hier darf ich sein.



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Heute, den 25. April, ist Ostern längst vorbei. Trotzdem hängen noch viele bunte Eier an Bäumen und Sträuchern Daher möchte ich unsere am Karfreitag bemalten Ostereier hier auch einmal zeigen.

© Heike Nedo

Mittwoch, 16. April 2014

Mein Utensilo auf Dawanda

Habe das kleine Utensil aus der YouTube-Anleitung nachgenäht. Es ist nicht mein erstes Utensil. Die anderen sind jedoch ohne Anleitung gefertigt. Da wußte ich nicht, wohin mit den Ecken. Nun weiß ich, sie werden einfach abgeschnitten und es geht ganz einfach. Zum Garten- und Landleben gehören für mich schöne selbst gemachte Dinge, die Spaß machen: beim Herstellen und natürlich auch beim Benutzen. Vielleicht braucht noch jemand so ein Utensilo, um einige Samentütchen aufzubewahren?

Mahonie - immergrüner Frühjahrsblüher

Blühende Mahonie - © Heike Nedo
Zur Pflanzengattung Mahonia gehören weltweit rund 400 Arten. In unseren Gärten, Parkanlagen und inzwischen auch verwildert wächst (fast) immer die Gewöhnliche Mahonie (Mahonia aquifolium). Der lateinische Begriff aquifolium weist auf die Spitzen an den Blatträndern hin. Es sind kleine Stachelzähnchen, die typisch für die immergrünen, ledigen Blätter sind. Im Garten fällt die Mahonie im zeitigen Frühjahr durch ihre gelben Blütenbüschel auf. Sie locken im April zahlreiche Insekten an. Später. 

Ab August entwickeln sich daraus kleine, blaue Beeren. Sie sind wie Pflaumen etwas bemehlt und können gegessen werden. Allerdings verführen die sehr sauren Früchte nicht zum Naschen. In großen Mengen verzehrt würden sie auch zu Brechdurchfall führen. In früheren Zeiten, kochte man aus den vitaminreichen Beeren dennoch Marmelade oder Gelee. Ein Teeaufguss aus der Wurzel, beziehungsweise Wurzelrinde gilt als verdauungsfördernd, nierenstärkend und kräftigend. Laut heilkräuter.de soll die Wurzelrinde in einer Salbe verarbeitet sogar gegen Schuppenflechte helfen. 

Die völlig unkomplizierten Sträucher verdienen als Ziergehölze im Garten mehr Aufmerksamkeit. Nicht nur Blüte und Beeren sind ein schöner Schmuck. Auch die glänzenden Blätter ergeben als Hintergrund im kleinen Staudenbeet einen schönen Kontrast zu farbenfrohen Sommerblumen. Im Herbst kann sich das Laub auch rötlich färben. Es bleibt über Winter am Strauch. Botanisch betrachtet sind Mahonien mit Berberitzen verwandt. Auch diese Sträucher gelten als pflegeleicht und unkompliziert. 


Eine Mahonie wächst langsam, etwa 20 Zentimeter pro Jahr und wird etwa einen Meter hoch und breit. Sie vermehren sich durch Aussamen, lassen sich selbst jedoch leichter durch Stecklinge ziehen. Dafür schneiden Sie im Sommer etwa 20 Zentimeter lange Stecklinge und setzen diese halbschattig in einen feuchten Boden. An den endgültigen Standort stellen die Sträucher wenig Ansprüche. Der Boden darf ruhig etwas trocken sein,  zusätzliche Düngung ist nicht notwendig. Lediglich volle Sonne mögen die Pflanzen nicht. Krankheiten sind nicht bekannt. Die Robustheit der Gewöhnlichen Mahonie und deren Neigung sich selbst auszusamen führten dazu, dass die Pflanzen inzwischen häufig verwildert wachsen. Ihre Heimat ist Nordamerika.


Die Gattung Mahonia erhielt ihren Namen zu Ehren des irischen Gärtners Bernhard M’Mahon (1775 bis 1816). Er verlies als politischer Flüchtling sein Land und wirkte ab 1796 in Philadelphia. Hier war sein gärtnerisches Wissen sehr gefragt. Er gründete zunächst ein Geschäft für Sämereien, bot dann rund 800 Pflanzen per Katalog an, baute Gewächshäuser, betrieb eine Fachbuchhandlung und traf sich mit Botanikern, die zur damaligen Zeit Rang und Namen hatten. Mit Benjamin Smith Barton (1766 bis 1815), der das erste amerikanische Lehrbuch zur Botanik veröffentlichte, erteilte Mahon Unterricht im Gartenbau an einer Eliteschule für Bürgerstöchter. 1908 legte Mahon seinen privaten Botanischen Garten „Upsal“ an. Als enger Freund des amerikanischen Präsidenten Thomas Jefferson beriet er diesen in allen Fragen rund um den Gartenbau. Als Dank dafür durfte Mahon die botanische Ausbeute der bedeutenden Expedition Lewis und Clark entlang der Pazifikküste  (1804 bis 1806) auswerten. Mahon kultivierte im Ergebnis daraus zahlreiche, der Wissenschaft bis dahin unbekannte Pflanzen, wie zum Beispiel unsere beliebte Gold-Johannisbeere (Ribes aureum) und die Schneebeere (Symphoricarpus albus).

Dienstag, 1. April 2014

Selber nähen für Garten und Haus

Obwohl mir nicht viel Zeit zum Nähen bleibt, juckt es mich ab und zu in den Fingern, etwas eigenes herzustellen. Schöne Stoffe liegen ausreichend bereit, zumal man für viele kleine Dinge nicht viel benötigt. Herne verwende ich auch ausrangierte Kleidung, Hemden, Blusen, Röcke, Kissen, Bettwäsche, Handtücher und Stoffreste, die noch OK sind. Auf YouTube bin ich auf ein Video gestoßen, in dem gezeigt wird, wie man bei einem einfachen Schlampermäppchen einen innenliegenden Reißverschluss näht.





Für solche nützlichen Kleinigkeiten reicht mir der Stoff eines alten Hemdes oder einer Hose. Schöne Stoffe gibt es aber auch hier: stoffe.de und hier stoffkontor.eu.

Anregungen und Schnitte finden sich in allen Varianten  bei Burda

Und gleich noch etwas zum Nachnähen, ein Untensilo, in dem sich viel Kleinkram aufbewahren lässt.




Hier gibt es eine gut beschriebene Anleitung, wie man die Stoffmenge für ein größeres Utensilo nach eigenen Wünschen berechnet: Größe selbst berechnen (auch von Conga Bären)

Für alle Anleitungen zum Utensilo danke ich Gabriele von Conga Baeren!