Donnerstag, 30. Januar 2014

Bauernweisheiten zum Wetter - Februar

Wintergarten / Heike Nedo
Die milde erste Januarhälfte wurde endlich vom Winter verdrängt. Es ist frostig draußen, auf den Straßen droht Glatteis und die Felder haben sich mit einer leichten Schneedecke zugedeckt.

Laut den Bauernregeln des Monates Januar muss nun ein kalter Februar folgen. Und was sagt der Bauer im Februar?

  • Viel Nebel im Februar, viel Regen das ganze Jahr.
  • Wenn zur Lichtmesswoche (28. Januar bis 05. Februar) der Dachs seinen Schatten sieht, er nochmals fünf Wochen in seine Höhle flieht. (Maria Lichtmess = 2. Februar)
  • Gib's an Lichtmess Sonnenschein, wird es ein spätes Frühjahr sein.
  • Hat's zu Sankt Valentin (31. Januar) gefroren, ist das Wetter lang verloren. 
  • Wenn der Nordwind im Februar nicht will, kommt er sicher im April.
  • Ist die letzte Februarwoche sehr kalt, die Kälte bis Mitte März anhalt.
Das Foto zeigt die Samenstände des Roten Sonnenhutes und im Hintergrund meine Bienenbeuten. Der Schnee hat alles zugedeckt. 

Montag, 20. Januar 2014

Winterzwiebel im Bauerngarten

Blüte von Winterheckenzwiebel / H. Nedo
Winterheckenzwiebeln, auch kurz Winterzwiebeln genannt, bereichern als anspruchslose Pfleglinge schon lange meinen Garten. Vor einigen Jahren brachte ich im April einige Samen in die Erde. Sie gingen problemlos auf und wuchsen an Ort und Stelle weiter. Inzwischen haben die Lauchzwiebeln mehrfach ihren Standort gewechselt. Wenn die Horste zu groß werden, teile ich sie und pflanze die Teilstücke an neuen Plätzen wieder aus. Auch bei unseren Nachbarn wachsen inzwischen Nachkommen meiner ersten Aussaat.

Die aus Sibirien stammende Winterheckenzwiebel (Allium fistulosum) ist absolut winterhart. Das bedeutet jedoch nicht, dass man den ganzen Winter über Lauch ernten kann. Im Herbst ziehen die Schlotten ein, um sich im zeitigen Frühjahr mit neuer Kraft aus der Erde zu schieben. Die grünen Röhrenblätter treiben wesentlich früher aus als Schnittlauch. An einem geschützten, sonnigen Standort bei milder Witterung zeigen sie sich tatsächlich auch im Winter. Die vielen Bezeichnungen für diese Zwiebelart führen immer wieder zu Verwirrungen. Wer die Zwiebel mehrjährig pflegt, erntet nur das Lauch, teilt sie ab und zu und verpflanzt sie. Bei einjährigem Anbau wird die ganze Pflanze geerntet und wie eine Frühlingszwiebel verwendet. Dazu kann der Samen in Abständen je nach Klima von Februar bis April ausgesät werden. Etwa drei Monate später beginnt die Ernte. Es ist auch möglich, einen Satz der Samen im Juni in die Erde zu bringen und die kleinen Pflanzen einfach wachsen zu lassen. Sie überwintern und bringen im folgenden Jahr Frühlingszwiebeln. Ich persönlich habe tatsächlich nur einmal gesät, weiß aber, dass sich die Zwiebeln bereitwillig selbst aussamen. Die runden und sehenswerten Blütenstände ziehen Hummeln und Bienen magisch an. Daher bringe ich es nicht übers Herz, sie abzuschneiden. Um die Horste herum erscheinen dann später winzige Röhrenblättchen, die Nachkommenschaft der blühenden Zwiebeln.

Über die Ansprüche der Pflanze braucht sich der Gärtner wenig Gedanken machen. Bei mir wächst sie in magerem, brandenburger Sandboden, den ich seit mehreren Jahren versuche mit Komposterde zu verbessern. Der Vorteil dieses Bodens besteht darin, dass ich Staunässe nicht befürchten muss, selbst in feuchten Jahren. Der Nachteil ist sein magerer Nährstoffgehalt und die geringe Fähigkeit diese zu speichern. Der Winterheckenzwiebel macht es nichts aus. Sie wächst und bringt regelmäßig Lauch und Blüten hervor.



Schädlinge kennt diese Zwiebel genauso wie ihre Verwandten, unsere Speisezwiebeln Allium cepa. Das regelmäßige Umsetzen kräftigt also nicht nur die Pflanzen, sondern beugt auch dem Befall mit der Zwiebelfliege vor. Alle Zwiebeln stehen gerne mit Möhren auf einem Beet. Eine Aussaat gemeinsam mit Radieschen soll gut sein. Ich habe es noch nicht ausprobiert, kann es mir aber vorstellen.


In der Küche verwende ich das Lauch ähnlich wie Schnittlauch. Es ist aber kräftiger und mein Mann mag es nicht, wenn ich es nur in grobe Ringe schneide. In Wookgerichten möchten wir aber beide nicht auf diese Zwiebel verzichten. Gerade, wenn es mit Petersilie im Garten noch nicht so üppig ist, nutze ich die frühen Röhrenblätter gerne, um frisches Grün in die Speisen zu bringen. Ansonsten betrachte ich die Blüten als Bienennahrung und Blickfang im Gemüsegarten.

Winterzwiebel im April / H. Nedo

Samstag, 11. Januar 2014

Bauernweisheiten zum Wetter - Januar

Feldsalat - Heike Nedo
Momentan ist es so mild, dass unser Feldsalat überall wächst. Nach den unten folgenden Bauernregeln, dürfte es ein kalter Februar werden und das Jahr verspricht nicht viel Gutes. Zum Glück müssen solche Bauernregeln nicht immer stimmen, wenn sie auch nach der Naturbeobachtung unserer Vorfahren entstanden sind.

  • Lacht die Sonne im Januar im Kommen und Scheiden, so bringt das Jahr uns viele Erntefreuden.
  • Im Januar muss das Eis vor Kälte krachen, soll ein schönes Frühjahr lachen.
  • Wenn`s zur Lichtmesswoche (28.01. bis 05.02.) stürmt und tobt, der Bauer sich dieses Wetter lobt.
  • Friert es hart auf Virgilius (31.01.), im März noch viel Kälte kommen muss.
  • Ist bis zum 10. Januar der Winter recht mild, so wird der Februar recht kalt und wild.
  • Ein kalter schöner Januar bringt meistens auch ein gutes Jahr.
  • Eis und Schnee im Januar künden ein gesegnet’ Jahr.
  • Je frostiger der Januar, desto freundlicher das Jahr.
  • Januar kalt, das gefallt.